Ein sehr guter Artikel, den ich in einem Facebook-Beitrag gefunden habe, den ich mit Erlaubnis des Verfassers verwenden darf.

Der GULAG war kein „Fehler des Systems“ . Er war eine Todesindustrie.
Und zu den ersten, die in dieses Mördersystem gerieten, gehörten die Russlanddeutschen – die Deutschen der UdSSR.

Man erinnert uns immer wieder an die Schrecken des Nationalsozialismus. Und das ist richtig. Aber wir müssen mit derselben Klarheit und demselben Schmerz über die Todeslager auf sowjetischem Boden sprechen.

Mauthausen. Buchenwald. Dachau. Diese Namen sind bekannt. Doch wussten Sie, dass Saslag, Wischlag, Temlag, Karlag, Dallag und Dutzende andere GULAG-Lager eine höhere Sterblichkeit aufwiesen als die deutschen Lager – sogar während des Krieges?

Saslag 1938 = Buchenwald 1944.
Wischlag 1933 – grausamer als Mauthausen.
Die UdSSR – ein Imperium der Lager.

Hunderttausende Wolgadeutsche – loyale, fleißige Bürger ihres Landes – wurden deportiert, enteignet, gebrochen. Man verfrachte sie in Güterwaggons, warf sie in die Taiga, nannte sie „Feinde“, nur weil sie Deutsche waren.

Viele starben in Sondersiedlungen und GULAG-Lagern: in Temlag, Sewschdorlager, Siblager, Karlager, Aqtöbelager.

Sie trugen keine Waffen. Sie bestellten die Felder, sie bauten – und das Regime brachte sie um. Langsam. Systematisch.

Und während die Kommandanten von Buchenwald von Militärgerichten gehängt wurden, bekamen die GULAG-Chefs Prämien und Urlaubsgutscheine.

Ihre Nachkommen leben bis heute in Ehre, und die Porträts der Henker hängen noch immer an den Wänden der Lubjanka.

Die Russlanddeutschen sind unter den vergessenen Opfern der totalitären Maschine. Ihre Erinnerung wurde aus den Schulbüchern gestrichen. Ihr Leid wird in Russland bis heute nicht anerkannt.

Und heute singen die Nachfahren jener, die durch die Hölle von GULAG und Sondersiedlungen gegangen sind, Sowjetlieder und schwenken die Flaggen der UdSSR – Symbole jener Macht, die ihre Vorfahren vernichtet hat.

Das ist nicht nur eine Tragödie. Das ist eine Katastrophe des historischen Gedächtnisses.

Wir vergleichen keine Verbrechen.
Wir fordern, die Dinge beim Namen zu nennen.

Heinrich Pael

Wer der Opfer des Faschismus gedenkt, muss auch der Opfer des Bolschewismus gedenken.

Wer „Nie wieder“ sagt, muss es gegenüber allen totalitären Regimen sagen – nicht selektiv.

Der GULAG ist keine „traurige Vergangenheit“.

Er ist eine offene Wunde, Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Ein Teil unseres Gedächtnisses, unserer Verantwortung.

Und es ist das Schicksal der Russlanddeutschen, das nicht verschwiegen werden darf.

(mit Erlaubnis des Verfassers, Heinrich Pael)