Köln schafft den Spielplatz ab… den gesunde Menschenverstand gleich mit
In Köln ist es endlich so weit: Das Wort „Spielplatz“ wird verbannt. Warum? Weil sich angeblich irgendjemand ausgeschlossen fühlen könnte. Stattdessen heißt das Ganze künftig: „Spiel- und Aktionsfläche“. Das klingt zwar ein bisschen nach Bundeswehrgelände mit Gummirutsche – aber Hauptsache, es ist inklusiv.
Und weil Köln bekanntlich auf Goldbarren sitzt, gönnt man sich auch gleich den ganz großen Wurf: Rund 700 Schilder werden ausgetauscht – auf Steuerzahlerkosten, versteht sich.
Man munkelt, irgendwo in der Verwaltung habe jemand sogar den Begriff „interaktive Bewegungszone mit partizipativem Erlebnischarakter“ vorgeschlagen. Der wurde jedoch abgelehnt – zu wenig handlich für das Schild.
Wer sich nun aber ernsthaft durch das Wort „Spielplatz“ diskriminiert fühlt, dem sei weniger ein neues Schild als vielmehr ein solides Gespräch mit einem Therapeuten empfohlen. Es gibt Dinge, für die man Mitgefühl aufbringen kann. Und dann gibt es solche Schildbürgerstreiche.
Statt also kaputte Schaukeln zu reparieren oder Spielgeräte zu modernisieren, konzentriert man sich auf sprachliche Kosmetik. Hauptsache, die Welt ist gerettet – zumindest auf dem Schild.
Bleibt zu hoffen, dass sich künftig niemand von „Rutschbahn“ oder „Sandkasten“ diskriminiert fühlt. Sonst heißt es demnächst: „Vertikale Gleitfläche mit granularer Naherfahrung“.