In der jüngsten Berichterstattung über den Austausch jüdischer Geiseln gegen hunderte palästinensische Straftäter hat die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali für erheblichen Wirbel gesorgt. Die Art und Weise, wie sie diesen Vorgang bezeichnete und die involvierten Personen charakterisierte, rief nicht nur Empörung in Teilen der Öffentlichkeit hervor, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur medialen Darstellung von Terrorismus und Opfersituationen auf.
Hayali sprach von einem „Geiselaustausch“ und verwendete dabei Worte, die bei vielen Zuhörern auf Unverständnis stoßen. Besonders brisant ist ein Zitat von ihr, das mitten im öffentlichen Diskurs hohe Wellen schlug:
„Unter den freizulassenden palästinensischen Häftlingen befinden sich ganz normale Palästinenser, die einfach festgenommen wurden.“
Dieses Zitat illustriert exakt den Kern der Kritik. Denn bei den freizulassenden palästinensischen Gefangenen handelt es sich zu einem großen Teil um verurteilte Terroristen und Straftäter, viele verantwortlich für schwere Anschläge auf israelische Zivilisten. Sie als „ganz normale Palästinenser“ zu bezeichnen, empfinden viele als Verharmlosung der Tatsachen und als Täter-Opfer-Umkehr.
Ich werfe dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, insbesondere dem ZDF, in diesem Zusammenhang vor, die Narrative der Terroristen unhinterfragt zu übernehmen. Weiterhin moniere ich, dass sprachliche und inhaltliche Ausgewogenheit in der Berichterstattung zu oft zu Lasten der Opfer und zu Gunsten der Täter ausfällt. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und schwächt die notwendige klare Haltung gegen terroristische Gewalt.
Es stellt sich die Frage, wie Medien sensibel und gleichzeitig sachlich über derart komplexe und emotionale Themen berichten können, ohne das Leid der Opfer und die Bedrohung durch Terrorismus zu relativieren. Hier scheint eine Balance nötig, die heute vielfach vermisst wird.
Medien wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk tragen eine große Verantwortung, besonders in konfliktreichen Situationen die richtigen Worte zu finden und die Perspektiven der Opfer nicht zugunsten einer vermeintlichen Ausgewogenheit zu verwässern. Nur so kann glaubwürdige und respektvolle Berichterstattung funktionieren.
Sie dürfen nicht zu der Art von Medien mutieren, die ein Goebbels und seine Propagandamaschinerie gewünscht, gefördert und letztendlich gebildet haben.