Propaganda klingt nach einem großen Wort. Aber sie ist nichts Geheimnisvolles. Sie funktioniert einfach – und sie funktioniert heute genauso wie früher.
Nehmen wir ein Beispiel. Stellen wir uns vor, mitten im Wald soll ein riesiger Windpark entstehen. Die Diskussion startet nicht mit Zahlen, sondern mit einem Satz wie: „Ohne diese Windräder haben unsere Kinder keine Luft mehr zum Atmen!“ Wer möchte da noch widersprechen? Schon ist das Thema mit Gefühlen beladen.
Dann heißt es: Das ist alles sehr kompliziert, das versteht nur eine Handvoll Experten. Wer kritisch fragt, bekommt die Antwort: „Das ist zu komplex, das können Sie nicht nachvollziehen.“ Schon ist man zum Schweigen gebracht.
Anschließend folgen Vorhersagen: „Wenn wir die 200 Windräder nicht bauen, steigt die Temperatur in 15 Jahren um 2,7 Grad.“ Beweisen kann das niemand – aber die Zahl klingt ernst genug, um jede Sorge noch größer zu machen.
Und am Ende kommt die Keule: Wer gegen den Windpark ist, wird als Gegner von Zukunft und Fortschritt dargestellt. In den Schlagzeilen liest man dann: „Windpark-Kritiker gefährden das Klima.“ Es gibt plötzlich nur noch eine richtige Meinung, alle anderen gelten als falsch.
Dieses Beispiel ist erfunden. Aber wer Zeitung liest oder Talkshows schaut, erkennt sofort Parallelen. So eng wird Diskussion gemacht: einfaches schwarz-weiß, kein Platz für echtes Nachdenken.
Die Ironie dabei: Je mehr man behauptet, die Wahrheit zu verteidigen, desto weniger darf über andere Sichtweisen gesprochen werden. Propaganda ist kein Märchen, sie ist Alltag. Und sie läuft ständig – live, auf allen Kanälen.