Die Goethe-Universität Frankfurt macht ihr Forschungszentrum Globaler Islam dicht. Damit verstummt dort die letzte Stimme, die es wagte, den Islam kritisch zu beleuchten. Was bleibt, ist ein Bild von einer Wissenschaft, die lieber wegschaut, als sich mit unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Islam wird in Deutschland immer mehr zur heiligen Kuh – oder treffender gesagt zur „heiligen Ziege“ –, die keiner antasten darf.

Jede Kritik wird augenscheinlich sofort als Angriff gebrandmarkt, jede nüchterne Analyse als Hetze. Das Ergebnis? Ein komplettes Forschungsfeld verschwindet – nicht aus Mangel an Bedeutung, sondern aus Mangel an Mut.

Es ist grotesk: Für Gender gibt es mehr als hundert Lehrstühle, für islamische Theologie Dutzende Professuren. Aber für ein einziges kritisches Zentrum ist angeblich kein Platz. Das ist nicht Wissenschaft, das ist Feigheit im akademischen Gewand.

Statt den Islam wie jede andere Religion nüchtern zu untersuchen, wird er unter Artenschutz gestellt. Kritiklosigkeit wird zur neuen Tugend. Wer wagt, Fragen zu stellen, gilt sofort als Störenfried. So macht man eine Religion unantastbar – und genau das widerspricht den Grundsätzen einer freien, aufgeklärten Gesellschaft.

Die Schließung in Frankfurt ist deshalb mehr als eine lokale Entscheidung. Sie ist ein Signal: Unsere Universitäten knicken ein, sobald es heikel wird. Man schützt keine Toleranz, man schützt Bequemlichkeit. Und wer einmal gelernt hat, dass kritische Stimmen einfach abgeschaltet werden können, wird es auch in Zukunft tun.

So wird aus einer Hochschule keine Stätte der Aufklärung, sondern eine Werkstatt der Tabus. Und die Politik schaut nicht nur zu – sie profitiert sogar davon, dass ein kritisches Auge weniger auf das heikle Thema Islam fällt.

Das ist nicht Fortschritt, das ist Kapitulation.