Interviewerin: Guten Tag, Herr Schneider. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen. Sie wurden kürzlich in einer Online-Debatte als „neu-rechts“ bezeichnet. Wie kam es dazu?
Bürger: Guten Tag. Ja, das ging schneller, als ich „Grundgesetz“ sagen konnte. Ich habe gewagt zu sagen, dass ich nicht möchte, dass meine Kinder ihr Zimmer teilen müssen, weil unser Bürgermeister neue Migranten im Ort unterbringen will. Außerdem habe ich gefragt, ob es gerecht ist, dass jemand, der nie eingezahlt hat, dieselben Sozialleistungen erhält wie ich nach 35 Jahren Arbeit. Zack – neu-rechts!
Interviewerin: Und wie fühlen Sie sich mit diesem Etikett?
Bürger: Ehrlich gesagt: etwas ratlos. Ich bin weder radikal noch hasse ich irgendwen. Ich zahle meine Steuern, engagiere mich im Sportverein, helfe älteren Nachbarn beim Schneeschippen. Ich bin, mit Verlaub, langweilig normal. Aber offenbar reicht es heute schon, den gesunden Menschenverstand öffentlich zu äußern, um in eine Schublade gesteckt zu werden.
Interviewerin: Was konkret stört Sie an der politischen Lage?
Bürger: Dass sich die Verhältnisse verschieben, aber keiner ehrlich darüber sprechen darf. Die Politik redet von „Toleranz“, aber duldet keine Kritik. Medien predigen „Vielfalt“, aber nur eine Meinung ist erlaubt. Und wer Fragen stellt – ich betone: Fragen, keine Parolen – der wird stigmatisiert.
Interviewerin: Können Sie Beispiele nennen?
Bürger: Natürlich. Wenn ich sage, dass ich die steigende Kriminalität in meiner Region beunruhigend finde – besonders im Zusammenhang mit bestimmten Migrantengruppen –, heißt es, ich schüre „Vorurteile“. Wenn ich fordere, dass sich Zuwanderer unserer Kultur anpassen sollen – also Rechtsstaat, Gleichberechtigung, Säkularität –, dann sei das „kultureller Chauvinismus“. Ich frage mich manchmal: Leben wir noch in einem freien Land?
Interviewerin: Sie fordern also eine andere Migrationspolitik?
Bürger: Ich fordere eine ehrliche Debatte. Kein Land der Welt kann unbegrenzt aufnehmen. Integration ist keine Einbahnstraße. Hilfe muss begrenzt, kontrolliert und an klare Regeln gebunden sein. Was ist daran „rechts“? Früher nannte man das Realismus. Heute ist es ein Minenfeld.
Interviewerin: Glauben Sie, dass es bewusst geschieht, Menschen wie Sie zu delegitimieren?
Bürger: Es hat System. Wer mit moralischen Schlagwörtern arbeitet – „neu-rechts“, „menschenfeindlich“, „populistisch“ –, muss sich nicht mehr mit Argumenten auseinandersetzen. Das spart Energie, macht Diskussionen bequem und hält die Meinungsführerschaft aufrecht. Die Botschaft ist klar: Halt den Mund oder du bist der Böse.
Interviewerin: Was wünschen Sie sich?
Bürger: Eine Rückkehr zur Vernunft. Eine Politik, die Bürger nicht erzieht, sondern schützt. Medien, die berichten statt zu belehren. Und ein Land, in dem man sagen darf, was man denkt – ohne dass man sich rechtfertigen muss, kein Extremist zu sein.
Interviewerin: Vielen Dank, Herr Schneider, für dieses offene Gespräch.
Bürger: Ich danke Ihnen. Und ich verspreche: Ich bleibe dabei – auch wenn ich dann eben „neu-rechts“ bin. Früher nannte man das einfach: bürgerlich.
Sicherheitshalber: Das Interview hat nicht stattgefunden, allein, es findet so oder so ähnlich im privaten Umfeld der Bevölkerung dieses Staates statt.