Na, das ist ja mal wieder eine Meldung, die man mit der Lupe suchen muss, um die volle Tragweite zu erfassen! „Israel stoppt Gaza-Hilfsschiff ‚Madleen'“ – da schlägt doch jedes humanitäre Herz Purzelbäume, oder? Vor allem, wenn man die „Hilfsgüter“ mal genauer beleuchtet: Mehl im Wert von sage und schreibe 50 Euro! Da fragt man sich doch, ob die Redaktion einen Preis für die größte Lachnummer des Jahres gewinnen will.

Das ist ja fast so subtil wie die „Wahrheiten“ aus Goebbels‘ Propagandaministerium, nur dass hier statt von „jüdischer Weltverschwörung“ von „humanitärer Katastrophe“ gefaselt wird, während man elegant unterschlägt, dass die Einfahrt in eine Sperrzone nicht gerade als freundlicher Besuch gewertet wird. Oder wie die Sowjetunion, die stolz verkündete, den Westen mit Traktoren zu überfluten, während die eigene Bevölkerung hungerte. Hier wird uns ein Segelschiff als die Arche Noah der Neuzeit verkauft, dabei ist es wohl eher ein schwimmender Brotkorb für eine Kleinstfamilie.

Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus mitbringen, um diese Nachricht nicht als Realsatire zu verbuchen. Ein Schiff voller Mehl für 50 Euro, das in eine Sperrzone fährt und dann gestoppt wird – und daraus wird ein Drama gemacht, das uns glauben lassen soll, hier würde die Menschheit gerettet. Großes Kino! Da fehlt nur noch, dass das israelische Außenministerium die Mehlpakete einzeln gezählt hat, um die „Größe“ dieser humanitären Aktion noch zu unterstreichen.

Man könnte fast meinen, die Tagesschau hat eine neue Sparte eingeführt: „Nachrichten, die Sie zum Schmunzeln bringen sollen, auch wenn die Realität zum Heulen ist.“ Aber hey, immerhin wissen wir jetzt, dass 50 Euro Mehl ausreichen, um eine internationale Krise zu inszenieren. Chapeau!