Meine persönliche Bewertung

Ohne meine persönliche Ablehnung gegenüber Herrn Hoecke und der von mir kritisch betrachteten Politik der AfD zu verschweigen, muss ich dennoch anerkennen, dass Herr Hoecke sich in dem jüngsten Fernsehduell überzeugender präsentierte als sein Gegner, Herr Voigt.

Herr Voigt griff lediglich auf die typischen, oft wiederholten Phrasen zurück, die man von Politikern der CDU gewohnt ist.

Ich unterstelle, dass Herr Voigt auf einige Fragen vorbereitet war, da er dort rhetorisch auffallend sicher wirkte, im Gegensatz zu den bereits erwähnten Plattitüden formulierte.

Er hatte das Grundgesetz griffbereit, offensichtlich in Erwartung einer bestimmten Frage.

  1. Bei der Diskussion über die Auswahl der Abzuschiebenden zählte er „1, 2, 3 – und bei 4“ deutete er auf Herrn Hoecke.
  2. Des Weiteren fielen mir verschiedene rhetorische Techniken auf, die auch von der Moderation der WELT nicht unbemerkt blieben.

Überraschenderweise agierten die Moderatoren recht neutral, oder zumindest neutraler als erwartet, was die Diskussion weniger einseitig machte.

Besonders bemerkenswert war Herrn Hoeckes Reaktion auf die Frage bezüglich der Abschiebung einer Bundestagsvizepräsidentin, deren Name mir entfallen ist.

Herr Hoecke ließ sich nicht auf ein spezifisches Zitat aus seinem Buch festlegen, da er sich sieben Jahre nach der Veröffentlichung nicht mehr genau an den Kontext erinnern konnte.

Obwohl ich persönliche Vorbehalte gegenüber Herrn Hoecke habe, muss ich feststellen, dass er in diesem Duell die stärkere Figur war.

Zum Abschluss möchte ich noch auf die Berichterstattung der Zeitung #bild hinweisen, die titelte: „Hoecke bettelt CDU an und blitzt ab“. Solcherart Journalismus finde ich äußerst bedauerlich und nicht zielführend.